Berlin, 24.09.2025 – Klimawandel, steigende Energiekosten und knapper werdende Ressourcen setzen die Landwirtschaft unter Druck. Hülsenfrüchte wie Ackerbohnen, Körnererbsen, Süßlupinen und Sojabohnen zeigen, wie nachhaltige Lösungen aussehen können: Sie verbessern die Böden, sparen Dünger und leisten einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.
Sie arbeiten leise, unsichtbar und äußerst effizient: Hülsenfrüchte wie Ackerbohnen, Körnererbsen, Süßlupinen und Sojabohnen sind nicht nur wertvolle Eiweißlieferanten für eine nachhaltigere Ernährung. „Hülsenfrüchte fungieren als Bodenverbesserer und sorgen dafür, dass die Regenwurmpopulationen steigen. Außerdem helfen sie bei der Einsparung von synthetischem Dünger“, erklärt Stephan Arens, Geschäftsführer der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP). Möglich macht das eine kaum sichtbare Partnerschaft im Boden mit stickstoffbindenden
Bakterien.
„Die Körnererbse ist eine alte Bekannte, die aktuell eine echte Renaissance erlebt“, sagt Stephan Arens, Geschäftsführer der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP). „Was früher als Zutat im Eintopf galt, ist heute eine gefragte Basis für Burger, Pflanzendrinks oder Proteinprodukte im Fitnesssegment. Und das immer häufiger aus europäischem Anbau.“
Die unscheinbaren Hülsenfrüchte zeigen von Mai bis Juni ihre weißen Blüten, bevor sie im Hochsommer reifen. Im Juli ist Erntezeit: Die Hülsen werden hart, die Samen fest und gelblich bis braun. Das ist das Signal für Landwirtinnen und Landwirte, den Mähdrescher auf das Feld zu bringen. Laut Statistischem Bundesamt konnten in Deutschland in diesem Jahr auf 137.600 Hektar geerntet werden. Damit ist die Anbaufläche um über 6 Prozent gestiegen im Vergleich zum Vorjahr.
Was oberirdisch wie ein gewöhnlicher Acker wirkt, ist unter der Erde nämlich ein hochspezialisiertes Ökosystem. Anders als andere Kulturen, die auf die externe Zufuhr von Stickstoffdünger angewiesen sind, versorgen sich Hülsenfrüchte auf diesem Weg selbst mit einem der wichtigsten Nährstoffe für ihr Wachstum. „Im Boden
leben sogenannte Rhizobien, spezielle Bakterien, die in Symbiose mit den Wurzeln der Pflanzen stehen. Sie nehmen Stickstoff aus der Bodenluft auf und stellen ihn der Pflanze zur Verfügung, ganz ohne Zugabe von synthetischem Dünger. Im Gegenzug versorgt auch die Pflanze die Rhizobien mit wichtigen Nährstoffen, sodass sich ein erstaunlicher und natürlicher Kreislauf bildet. Das schont Ressourcen und spart Energie“, erläutert Diplom‑Agraringenieur Arens. Auch nach der Ernte bleibt die Wirkung dieser Symbiose spürbar, denn die im Boden zurückgebliebenen Stickstoffreserven kommen den Folgekulturen zugute. Der ökologische Vorteil liegt auf der Hand: Ein geringerer Bedarf an mineralischem Stickstoffdünger schont Ressourcen und verringert den Energiebedarf.
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